2015-06-04 – Darten gegen Kim Huybrechts im Denk-Mal

Geschrieben von:

2015-06-04 – 17:00 Uhr – Denk-Mal in Mönchengladbach-Geneiken

Vor annähernd 25 Jahren habe ich meine Darts in den Keller verbannt. Unser Darts-Verein war in der Grevenbroicher Szene-Kneipe „Zille“ beheimatet. Er stand kurz vor der Auflösung. Durch inkompatible Arbeitszeiten trennten sich anschliessend, nach und nach, die Wege der einzelnen Mitglieder.

*Time-SNIP*

Im November 2013 fand die Weihnachtsfeier einmal mehr in Köln statt. Zu Beginn stand ein gemeinsames Essen an, welches sich früher schon öfter zu einem Saufgelage, in den diversen Kölner Kneipen, entwickelt hatte. Um den daraus resultierenden Kopfschmerzen am Folgetag entgegen zu wirken, sind wir zu Zweit, mittels Strassenbahn, auf die andere Rheinseite, die „Schäl Sick“, entschwunden. Mein Kollege hatte vorab ein Lokal gesucht und gefunden, in dem man auch Darts und Billiard spielen konnte.

Eigentlich… wollten wir nur gemütlich, ohne allzu forsche Schlagzahl-Vorgeber, Bier schlürfen und vielleicht ein paar irritiert d’rein guckende Billiard-Kugeln über das grüne Tuch hetzen. Aber… zu unserer Überraschung… fand just an diesem Tag eine Competition statt. Hmm…

„Watt nu ?“, sprach Zeus. Achnee… René.

„Solle mer met maache ?“

„Jo !!!“

Mangels selbst mitgebrachter Auswahl metallener Wurf- und Flug-Utensilien, Insider nennen sowas auch Dartpfeile, erhielten wir einige Reserve-Aggregate von Vorort-Aktivisten. Naja… unsere punktemässige Ausbeute war eher als gering anzusehen. Dieser Umstand wurde jedoch durch die stetige innere Zufuhr von Kühlflüssigkeit immer bedeutungsloser.

Dezember 2013 – Eines Abends zappte ich auf „Sport 1“ und erblickte… Darts-Spieler.

Was’n hier los ? Darts ? In Deutschland ? Im TV ? Häh… ??? Musste gucken…

Es war die „PDC World Darts Championship 2014“, welche mich zunächst in ihren Bann zog, gefolgt von der „BDO World Darts Championship 2014“.

Kurzerhand wurde mit 2 Kollegen beschlossen, dieses Hobby wieder aufleben zu lassen. Weitere Mitstreiter wurden schnell gefunden und der Kreis Interessierter vergrößerte sich. Jetzt musste nur eine geeignete Location zum Ausleben her. Leider… hatten viele ehemalige Darts-Kneipen, vor allem im Raum in und um Mönchengladbach, geschlossen oder… auf eDarts umgestellt. Hmm…

eDarts… öhem… muss das ? Wer will denn Plastik ???

Datt muss glüh’n… da müssen Funken sprüh’n !

Heavy-Metal ist angesagt !!! Steel makes the real feel !!!

Nach einiger Internet-Recherche bin ich auf den „Geneikener Hof“ gestossen. Kannte ich nicht, also folgte mein Besuch, das Gut-Finden und darauf aufbauend, den Mitspielern die Lokalität vorstellen. Alle waren zufrieden, beeindruckt vom Gastraum, dem Essen-Angebot, der Spielraum-Grösse und der Anzahl der dort kostenlos nutzbaren Boards, denen man seine Pfeile stundenlang einverleiben darf. Arbeitszeitbedingt hatten wir uns einen monatlichen Turnus auserkoren.

Irgendwann, zum Ende 2014, fiel mir ein Flyer in die Hände, auf dem auf eine Exhibition mit Phil „The Power“ Taylor hingewiesen wurde. Der Termin wurde gecheckt, die Kollegen informiert und dann schnellstmöglich die Karten besorgt oder zumindest reserviert. Und dies war gut so, denn… wenn ein 16-facher Weltmeister gastiert, reduziert sich das Kontingent der Eintrittskarten minütlich. Werbung in diversen Medien war nicht mehr nötig. Zu schnell war ausverkauft durch Mund-zu-Mund-Propaganda.

Da zusätzlich kein Geringerer als Russ „The Voice“ Bray als Caller tätig war, kam auch etwas Ally Pally Feeling auf. Okay… gegen mehrere tausend gröhlende Briten fällt das akustische Anstinken mit 250 Personen schwierig, aber… wer weiss, was sich noch alles entwickeln und kommen wird ?

Man muss einfach mal dabei gewesen sein. Erleben, zu welcher Leistung die Profis ohne Druck und „in Einem durch“ imstande sind. Ich kann es nur JEDEM empfehlen !!!

Game – Set – Match… Action… Action… Action… im Minutentakt.

Nicht stundenlanges Nackenmuskel-Training, wenn ein unschuldiger Filzball über die aufgespannt verbliebene Unterkonstruktion einer Blauwal-Perücke malträtiert wird.

Gucke nach…links… rechts… links… rechts… links… rechts… until Armageddon.

Nicht diese Ohrmuschel-Flutung im 2-Minuten-Rhythmus, wenn motorisierte Heulbojen im Kreis fahren und dies auch ohne den höchst bezahlten Mitfahrer könnten. Game-Consoling macht es überdies möglich, dass der „Pilot“ seine Tätigkeit auch neben seinem 100m-Pool liegend ausüben könnte.

Nicht das martialische Wegdreschen eines kleinen weissen Akne-Bällchens vom Abschlag. Die anschliessende Suche nach dem Entflogenen durch den Wegklopper ermöglicht ihm, seinen Fetisch der Bällchen-Suche auszuleben. Aber… leider… stehen bei den Such-Events links und rechts des Fairways irgendwelche Spassbremsen, die meinen, ihm diesen Zeitvertreib vermiesen zu müssen, in dem sie ihn freudestrahlend auf den Auffundort des kleinen Bällchens hinweisen. Ich kann den Spieler dann verstehen, wenn er sich zum wiederholten Male das schwere 9-er Eisen schnappt, um das kleine Bällchen möglichst weit weg zu katapultieren. Und dies nur… um zu verhindern, dass dieser aussenstehende Hirnbolzen ihm wieder beim Ausleben seiner Bällchen-Such-Leidenschaft zuvor kommt.

Nicht das Miterleben eines Igitt-Effektes, wenn sich 22 Schauspieler rotzend über das Grün trollen, um kurze Zeit später in den eigenen niedergebrachten Schmodder oder den eines Anderen hinein und darüber zu rutschen.  Brr… Schüttel… Ausserdem sollte jedem klar sein, dass man Fussballspieler nicht zu sich nach Hause einlädt. Die Heilungskosten, die man abdrücken darf, wenn so’n Niederflor-Bewegter über die eine und einzige erhöhte Faser, des ansonsten glatt rasierten Velour-Teppichs, gestolpert ist… puh… datt wird teuer !!!

Aber… ich schweife ab… RETURN

Einen Monat nach dem Taylor-Event sickerte die Information durch, dass Kim „The Hurricane“ Huybrechts ebenfalls eine Exhibition abhält. Dies wurde seitens der PDC… oder war es die PDC-Europe… ermöglicht, da das „Denk-Mal“ zur „besten Dart-Location Deutschlands 2014“ gewählt wurde. Respekt… !!!

Der Termin stand fest. Leider sah es zunächst so aus, dass ich nicht dabei sein könnte. Glücklicherweise wurde es dann doch möglich. Da ich nicht selber spielen wollte, nahm ich meine eigenen Darts erst garnicht mit. Warf auch keine uneigenen Pfeile auf und in die 2 bereit gestellten Practice-Boards und war eigentlich zufrieden. Ich wollte nur gucken, nicht anfassen !!!

Irgendwie wurde mir dann doch eines der 24 Spiele zugeteilt. Naja… 21 Gramm Darts habe ich in die Finger bekommen. Okay… ich spiele zwar eigentlich mit 23 / 24 Gramm… oder neuerdings mit 26 Gramm… oder auch, wenn ich es richtig ins Board bautzen hören will, mit 29 Gramm… aber egal, passt schon.

Ausserdem… muss ich ja schonmal meine Ausreden für das kommende Unvermögen vorbereiten… und… so nebenbei bemerkt… hatte ich die verkehrten Schuhe an… *GRÖHL*

Naja… schnell 6 Practice-Darts… 3 davon oben ins Black über dem Doppelring… upps… die restlichen 3 gut auf der Trefferfläche verteilt. Nicht, dass ich das Board zu sehr auf einem Punkt in Mitleidenschaft ziehe. :-)

Der Spiel war schnell vorbei. Eine 180 durfte ich live daneben stehend miterleben. Reicht. Danke.

Das Schönste des Tages kristallisierte sich so ganz nebenbei heraus und im Besonderen im Anschluss der Veranstaltung. Ein Kölner würde sagen : “ Dä Kim Huybrechts, datt is ene rishtish leeven Kääl ! Nit su ne fiese Möpp, wie mäncheiner !!!“

Und dies… nehme ich nun als Schlusswort.

Euch da draussen empfehle ich jedoch, sich beim Newsletter einzutragen, um mal bloss keinen der noch kommenden Events zu verpassen.

CU

0

Über den Autor:

You must be logged in to post a comment.